„Dinge, die gut und mit Sorgfalt getan werden, sind frei von Angst.“ – William Shakespeare, Heinrich VIII
Während wir uns alle auf diese seltsame „neue Normalität“ des virtuellen (und ständigen) Arbeitens einstellen, sollten wir einen Moment darüber nachdenken, wie wir dies durch unsere gemeinsame Arbeitssprache Englisch erreichen können. Der 23. April ist der English Language Day der Vereinten Nationen – gleichzeitig auch Shakespeares Geburts- und Todestag. An dem Tag wird die Sprache und ihr Beitrag zur Weltkultur gefeiert. Auch für uns ist das eine Gelegenheit, die unglaublich harte Arbeit zu würdigen, die Menschen aus aller Welt in das Englischlernen investieren und so Chancen für ihre Zukunft schaffen.
Nie zuvor war Englisch strategisch so notwendig für Organisationen. Die Sprache treibt Zusammenarbeit und Innovation an, indem sie Informationen zugänglich macht, mehr Stimmen in die Diskussion miteinbezieht und den sozialen Kontakt in Zeiten der Distanz und Unsicherheit aufrechterhält. Jedoch konnte wohl niemand vorhersehen, wie sehr die gemeinsame Arbeitssprache auch zu einer Sprache wird, mit der wir uns international zu Hause fühlen, während wir remote im Wohnzimmer, der Küche oder dem Gartenhaus arbeiten. Familien überall auf der Welt stellen plötzlich fest, dass Papas Witze auf Englisch auch nicht so lustig sind oder dass der Partner einen britischen Akzent hat. Aber einfach nur zu sehen, wie Ihre Liebsten online gehen und furchtlos weitermachen, motiviert einen selbst, immer weiter zu lernen. Englisch verbindet uns privat und beruflich, aber die Sprache zu beherrschen ist ein Marathon, kein Sprint.
Es ist mit viel Mühe und Anstrengung verbunden. Eine neue Sprache zu lernen, dauert seine Zeit. Von der Anfängerstufe A1 bis zum Fortgeschrittenenlevel C1 (und somit andere zu führen, Ihr Unternehmen repräsentieren und klar kommunizieren zu können) sind zwischen 600 und 1.000 Stunden erforderlich. Das hängt von Ihrer Muttersprache, dem Zugang zu Lehrkräften und anderen Sprechenden sowie der Art der benötigten Sprache ab. Jobs, die in unvorhersehbaren Situationen, bei denen viel auf dem Spiel steht, natürliche und mühelose Kommunikation erfordern, benötigen sogar ein noch höheres Sprachniveau (C2). Weltweit steigen jedoch viele mit Schul- oder Hochschulabschluss in ihren neuen Job lediglich mit einfachen (A2) oder mittleren (B1) Englischkenntnissen ein. Dieses Sprachniveau kommt zum Teil von jahrelangem Unterricht, in dem auf bestimmte Prüfungen hin gelernt wird: Wortschatz und Sprachgewandtheit sind oft begrenzter, als man denkt. Diese Lücke muss dann vom Unternehmen durch Sprachtraining am Arbeitsplatz geschlossen werden.
Wir können uns damit trösten, dass Unternehmen und Regierungen sich dieser Herausforderung stellen und die Sprachkenntnisse ihrer Teams zukunftssicher machen. Angesichts der Kosten und der Komplexität, die damit einhergehen, den sprachlichen Anforderungen einer globalen Organisation gerecht zu werden, lohnt es sich, hier sorgfältig vorzugehen. Durch Bedarfsanalysen und Einschätzungen des Zielniveaus können Unternehmen besser verstehen, wer welches Level an Englischkenntnissen benötigt, um in seinem Job effektiv zu sein. Mit Englischtests kann die Ausgangsbasis für einzelne Personen und Teams ermittelt werden, die über Unternehmen, Branchen und sogar Länder hinweg miteinander verglichen werden kann. Eine einheitliche Sprachtrainingsstrategie kann dann kommuniziert werden, damit Fachleute im Bereich Lernen und Entwicklung die Lernergebnisse von heute sowie das Talentmanagement von morgen fördern können – unterstützt durch Echtzeit-Tracking des Fortschritts, um den Einfluss des Programms zu messen.
Die aktuelle globale Krise hat Maßnahmen vorangetrieben, damit die Teams die Vorteile des Distance Learning durch dieselben Tools nutzen können, die sie sonst für ihre Arbeit verwenden. Unternehmen, darunter auch EF, haben sich dafür eingesetzt, kostenlose Online-Lernmöglichkeiten für Organisationen und für Mitarbeitende in Schlüsselpositionen anzubieten, wie bspw. das Programm „English for Angels“, das Online-Englischkurse für medizinisches Personal in China anbietet. Die Regierungen in Frankreich und Kolumbien haben Online-Englischkurse gefördert, um Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern bei ihrer beruflichen Weiterentwicklung zu helfen. Solche Beispiele sind eine Inspiration und zeigen, wie wichtig Englischkenntnisse sind, um globale Kontakte zu knüpfen, egal wo man sich befindet.
Worte decken jedoch nicht alles ab. Hinter jeder Person (und jedem Bildschirm) verbirgt sich ein komplexes Geflecht kultureller Werte und Blickwinkel, die Bedeutung und Verständnis beeinflussen. Da die Mehrheit der 2 Milliarden Englisch-Sprechenden weltweit selbst noch Englisch lernen, birgt jede Interaktion mit internationalen Kolleginnen und Kollegen das Risiko schiefzugehen. Die interkulturelle Kommunikationsforschung spricht häufig von individuellen (und gruppenbezogenen) Verhaltenspräferenzen, die einem häufig unbekannt sind, da man nur weiß, was einem richtig erscheint und was nicht. Wenn wir uns bewusst machen, wie wir denken, sehen wir andere in einem neuen Licht und verstehen, wie Probleme bewältigt oder vermieden werden. Das ist der Kern von globaler Kompetenz, die Fähigkeit, unsere unbekannte Welt zu kennen und Empathie für unsere vielfältigen Mitmenschen zu entwickeln. Das beginnt im wahrsten Sinne des Wortes zu Hause, denn wir werden in Videokonferenzen jetzt in die Räume der anderen eingeladen, wo wir einen kleinen Einblick in ihr Zuhause bekommen.
Anlässlich des United Nations English Language Day lassen Sie uns doch die 2 Milliarden Menschen feiern, die sich mit der komplexen und manchmal widersprüchlichen Welt der englischen Sprache beschäftigen – Ihre Nachbarinnen und Nachbarn, Kolleginnen und Kollegen. Englisch zu lernen und zu sprechen ist eine gemeinsame Erfahrung – egal, ob es um eine schwierige Prüfung in der Schule geht, vor der wir uns fürchten oder etwas Positives, wie einen Toast auf Englisch auszusprechen. Wir verlassen uns in der beruflichen Kommunikation genauso darauf wie bei Speisekarten in Pubs. Es ist de facto die Sprache der Wirtschaft, Forschung, Wissenschaft, Luftfahrt und des Codings. Unsere Arbeit hängt von Englisch ab. Englisch ist auch ein hervorragender Begleiter für lebenslanges Lernen, ein Freund (oder Feind?), der uns hilft, unsere Fähigkeiten zu verbessern, unsere Talente zu entwickeln und neue Welten zu entdecken. Jetzt in dieser Krise, wo wir uns drinnen aufhalten, bringt uns die englische Sprache zusammen, während wir von unseren Erlebnissen erzählen.